Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (2024)

Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (1)

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Vom T-54 zum T-90
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Technologietrends

Aus der Geschichte des sowjetischen Panzerbaus

In den langen Jahren des kalten Krieges und noch lange darüber hinaus, übertrafen sich die Geheimdienste und die westlichen Fachleute in Vermutungen und Expertisen über den sowjetischen Panzerbau, über den ein dichter Schleier der Geheimhaltung gelegt worden war. Auch heute noch, Russland hat sich längst geöffnet, scheint für viele interessierte Leser die Geschichte des sowjetischen Panzerbaus ein Mysterium zu sein. Unkenntnis, Missverständnisse, Fehleinschätzungen prägen bis in die Gegenwart die Meinung über die Leistungsfähigkeit der sowjetischen Konstrukteure und die tatsächliche Leistungsfähigkeit des sowjetischen Panzerbaus. Der nachfolgende Text erlaubt einen überaus interessanten Überblick über die Entwicklungen im sowjetischen Panzerbau nach 1945 und die Hintergründe dessen, was im kalten Krieg für den westlichen, aber auch den östlichen Leser, im Verborgenen geblieben war.
In den Konstruktionsbüros liefen ständig mehrere, parallel verfolgte Projekte, die sich über unterschiedliche Zeiträume erstreckten. Daher lassen die internen Bezeichnungen der Projekte als "Objekt XXX" nicht immer auf die zeitliche Abfolge schließen. Auch die dargestellten Informationen folgen nicht immer dem chronologischen Ablauf, sondern sind mehrheitlich thematisch aufgereiht. Um den Rahmen der Internetseite nicht zu sprengen, wurden die Informationen aus den vorliegenden Büchern und Dokumenten stark komprimiert, damit dem Leser ein interessanter, übersichtlicher Einstieg in das weitgehend unbekannte Thema möglich wird.

Der Artikel unterliegt der weiteren Fortschreibung. Stand 24.06.2018

Teil 1 Teil 2 Tabellen, Bildquellen, Literatur

Noch während desKrieges, im Jahr 1944, begann in der UdSSR und auch in den USA dieEntwicklung der neuen Kampfpanzer der Nachkriegsgeneration, derT-44 und der M26. Beide Panzer wurden zwischen 1945 und 1946 zum T-54bzw. M46 überarbeitet. In den 50er Jahren entstanden in derSowjetunion die Nachfolgetypen T-54A, T-54B und T-55, sowie in denUSA der M47, der M48, in vielen Modifikationen, und schlussendlichder M60. In der Sowjetunion begann 1962 die Serienfertigung des T-62. Nach ihm wurde die mit dem T-44 begonnene Entwicklungslinie endgültigaufgegeben.
Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (2)In der Sowjetunion warenin den Jahren 1944 bis 1950 insgesamt etwa 44'000 Panzer T-34/85hergestellt worden, dabei von 1944 bis 1945 alleine 25'000. Imfolgenden Zeitraum 1946 bis 1958 wurden rund 35'000 weitere neueKampfpanzer T-54 verschiedener Modifikationen produziert, von dessenNachfolger T-55 sind bis 1981 nochmals weitere 27'500 Fahrzeugehergestellt worden. Allein im Jahr 1962 verließen 5'000 Kampfpanzerdie Fließbänder der sowjetischen Panzerwerke. Insgesamt sind indiesen Jahren rund 40'000 Kampfpanzer T-54/55 in der Sowjetunionhergestellt worden. Nach westlichen Angaben wurden inder Sowjetunion in den 50er Jahren zusätzlich etwa 2'500 schwerePanzer T-10 hergestellt. Bis Ende 1966 sind insgesamtetwa 8'000 T-10 und T-10M von der Truppe übernommen worden. Darüberhinaus liefen der Panzertruppe im Jahr 1946 eine geringe AnzahlT-44 und IS-3 zu und von 1947 bis 1948 rund 240 schwere Panzer IS-4.In den 50er Jahren rollten vom Schwimmpanzer PT-76 in etwa jährlich1'000 Stück vom Band. Total sind damit von 1946 bis 1962 vermutlichrund 70'000 Panzer in der Sowjetunion produziert worden. Faktisch hat die Sowjetunion also zirka 2,5-mal mehr Panzer produziert als die USA.
Im selben Zeitraumstellten die USA für den Eigenbedarf und andere westliche Staatenher:

1950 – 1953

8'676 M47

1951 – 1959

11'703 M48

1960 –1962

2'205 M60

1951 –1959

5'500 M41

200M103

Summe

28'248Stück

Großbritannien produziertevon 1945 bis 1962 dagegen nur 4'423 Centurion und 200 Conqueror,das sind 4'623 Fahrzeuge. Frankreich entwickelte ab 1945 eigene Panzerund stellte im Jahr 1952 in einer kleinen Serie 60 KampfpanzerARL-44, sowie in der Folge bis 1962 rund 3'000 leichte Panzer AMX-13 her.Die 75 mm Kanone des AMX-13 mit ihrer hohenAnfangsgeschwindigkeit und der Ladeeinrichtung war den damalsverbreiteten T-34/85 durchaus ein gefährlicher Gegner.
Interessant ist, dass inder Sowjetunion im Abschnitt 1946 bis 1950 insgesamt 6 neueTypen (T-44/-54/-55, IS-3/-4 und T-10) entwickelt worden, dagegen in denUSA nur ein neuer Kampfpanzer (M46) gebaut wurde. Nach eigenen,internen sowjetischen Einschätzungen hielt man die ab 1958produzierten T-55 im Vergleich mit dem T-44 Muster 1944 nur für„Neuschnee“, also eine wenig tiefgehende Modernisierung, was aber für die damalige Weltöffentlichkeit nichtso klar erkennbar war.
Die heute zugänglichen Archive geben ein genaueresBild über die realen Zahlen und Daten. Die sowjetische Armee besaßvor 1941 etwa 23'000 Panzer. Vom 01.07.1941 bis 01.09.1945 wurden103'170 Panzer und Sturmgeschütze hergestellt. Im Rahmen der Lendand Lease Lieferungen Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (3)erhielt die sowjetische Armee weitere13'400 Panzer und Sturmgeschütze sowie 3'208 andere Panzerfahrzeuge.Bis zum 09.05.1945 wurden Verluste von 96'500 Panzerfahrzeugengezählt. Am 01.09.1945 verfügte also die sowjetische Armee überetwa 46'000 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge. Real sogar weniger,da beispielsweise die Lend and Lease Lieferungen wieder zurückgeführt oder demilitarisiert werden mussten. Die westlichenArmeen hatten nach 1945 rund 267'000 Kampfpanzer, Sturmgeschütze undSchützenpanzerwagen im aktiven Dienst. (Schützenpanzerwagenhatte die Sowjetunion nur sehr wenige, sie sind aber im Verbund mitden Panzern durchaus recht effektiv). Nach Kriegsende erfolgte in derSowjetunion zunächst ein radikaler Übergang zur Friedensproduktion,viele Panzerwerke stellten die Produktion auf zivile Güter um. ImWesten wurde die Panzerproduktion im Zeitraum 1945 bis 1947 nichtspürbar gesenkt. Bis Anfang der 60er Jahr konnte der Westen zwarnicht über ein Mehr an Panzern verfügen, hatte aber den Osten inder Anzahl anderer Panzerfahrzeuge weit überholt. Schon Mitte der50er Jahre übertrafen die westlichen Kampfpanzer in den wichtigstenKenndaten den sowjetischen T-54.

Nach dem Krieg benötigtedie Sowjetunion dringend neue Technologien im Panzerbau. Schon während des Krieges hatte man bekanntlich auch ausländische Technologien beschafft, so war in Großbritannien eine Lizenz zur Herstellungder drehbaren Winkelspiegel Mk-4 gekauft worden. Der britische Centurion, das istauch kein Geheimnis, wurde ebenso unter Beachtung sowjetischerErfahrungen entwickelt wie andersherum. Jeder Konstrukteur schaute beim Anderenab. Die Sowjetunion untersuchte darüber hinaus genau alleverfügbaren ausländischen Panzer, besonders natürlich diedeutschen, ihre Motoren, die Getriebe, Lenkgetriebe,Feuerlöschanlagen, die Zielfernrohre, Entfernungsmesser, Waffenund andere Baugruppen. Dabei gab es in den Ansichten zum Einsatzder Kampfpanzer erkennbare Unterschiede. Die russische Ansicht imJahr 1943 stellte heraus: „mittlere Panzer sollen lebende Kräfte undFeuermittel der Infanterie vernichten und bei Erfordernis Artillerieund Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (4)Panzer des Gegners“. Die typische deutsche Ansicht dagegen formulierte: „gepanzerteKettenfahrzeuge mit Bewaffnung in einem Drehturm werden in allenArten von Gefechtshandlungen der Panzertruppen genutzt“.
Eines der größtenProbleme im Panzerbau war und ist die Motorenentwicklung. In derSowjetunion wurde bereits 1944 die Aufgabe zur Entwicklung einesPanzermotors von 850 PS gestellt. Für die nächste Zukunft wurdesogar die Entwicklung eines Motors von 1200 PS Leistung alsunabdingbar formuliert: Bleiben wir auf dem V-2 Diesel sitzen,dann sind wir wie Krebse auf einer Sandbank, hieß es in einemProtokoll des Volkskommissariats für Transportmaschinenbau im Jahr1944.
Ein Panzermotor von 700 PS und mehr bei einer Laufleistungvon mindestens 300 Motorstunden (im Weiteren Mh) war aller Wahrscheinlichkeit nach auf demtechnologischen Niveau der 40er Jahr unmöglich realisierbar. ZurLösung des Problems boten sich zwei Wege an. Das Fahrzeuggewichtwird an die verfügbare Leistung angepasst, diesen Weg wählte man inder Sowjetunion, oder es wird ein abgeregelter, benzinbetriebenerHochleistungsmotor aus der Luftfahrt verwendet. Letzteren Wegnutzten die USA und Großbritannien. Ein weiteres großesProblem war die Entwicklung eines hocheffektiven Luftfilters. Als Ziel wurde gestellt, eine 99%-ige Luftreinigung zu erreichen, wobei derausgefilterte Staub in einem Behälter zu sammeln war, der automatisch, manuell zumindest nicht früher als nach 25 Stunden, geleert werdensollte. Der Motor musste auch bei großer Kälte zu starten seinund rasch Leistung abgeben können. Dies war damals international ein enormesProblem bei der Nutzung von Kampfpanzern.

Für die Entwicklung derBewaffnung und Optiken wurden gleichfalls die Erfahrungen des II. Weltkrieges zuRate gezogen. Die deutschen Panzer eröffneten in der Regel das Feuerin 86 % der ausgewerteten Fälle auf Entfernungen bis 1400 Meter, in4 % aller Fälle auf Entfernungen zwischen 1400 und 1750 Meter, über1750 Meter wurde praktisch kein Feuer eröffnet. Das hieß folglich,die Zielfernrohre der Panzer konnten auf die Entfernung 1750 Meteroptimiert werden. Die 85 mm Kanone SIS S-53war schon 1944 ohne Perspektive für einen zukünftigen Panzer,auch Erprobungen zur Erhöhung der Anfangsgeschwindigkeit der Geschosse mit einem auf 60 Kaliberlängen verlängerten Rohrbei größerer Treibladung brachten kein besseres Ergebnis. Die 122mm Kanone D-25 erwies ebenfalls sich als wenig Erfolgversprechend. Es konntenlediglich 24 Schuss, bei verschlechterten Arbeitsbedingungen für denLadeschützen, an Bord mitgeführt werden. Es bot sich dagegen die100 mm Marinekanone B-34 an, aus der drei Entwicklungsmuster für denneuen Panzer hervor gingen, die S-34, die D-10 und die LB-1. NachErprobungen waren Ende 1944 alle Zweifel beseitigt, die Kanone deszukünftigen Panzers sollte die B-34 (S-34/D-10) werden.

Bei der Entwicklung derPanzerung werteten die Konstrukteure ebenfalls die Erfahrungen desKrieges aus. 80 bis 95 % aller Panzerverluste ließen sich aufPanzer und Panzerabwehrkanonen zurückführen. Die Panzerung musstealso intensivem Kanonenbeschuss standhalten können. Den Verlustendurch Hohlladungen und Unterkalibergeschosse wurde nach denKriegserfahrungen nur wenig Beachtung beigemessen. LediglichHohlladungsgeschosse waren in Ortskämpfen messbar erfolgreich zum Einsatzgekommen, so lagen die Verluste durch Panzerfäuste in den Kämpfenum Ostpreußen bei 66%. Der Schutz des Wannenbodens und derDeckenpanzerung wurde als zweitrangig eingestuft, waren dochlediglich 10 % aller Verluste durch Panzerminen aufgetreten. Dieberechnete notwendige Dicke der Deckenpanzerung hätte 40 mm betragenmüssen, was aber wegen der Gewichtsproblematik kaum realisierbarerschien. Aus dem Krieg war jedoch bekannt, dass nur 2 % allerVerluste auf Treffer in die Deckenpanzerung zurückzuführen waren.
Ein weiteres Problem fürzukünftige Entwicklungen, speziell bei Auswertungen am T-54 Modell1945, wurde in der veralteten Konstruktion des Laufwerkes und derKraftübertragung erkannt.

Das erste Muster des geplanten neuen Panzers derersten Nachkriegsgeneration, der T-54, wurde in rund einem halbenJahr entworfen, die Weiterentwicklung nahm dann einen Zeitraum von 4Jahren in Anspruch. Vorgesehen war in Nizhniy Tagil für das Jahr1946 die Produktion von 165 Panzern T-54. Praktisch sind jedoch indiesem Jahr nur 3 Stück, zwei im Juli und einer im Oktober,hergestellt worden. Dabei war der T-54 gemäß einesRegierungsbeschlusses schon offiziell zur Aufnahme in die Bewaffnungder sowjetischen Streitkräfte bestätigt gewesen. Für das Jahr 1947sah der Produktionsplan 400 T-54 vor, dabei in Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (5)Nizhniy Tagil 250, inCharkov 100 und in Omsk 50 Stück. Tatsächlich wurden lediglich inOmsk 22 T-54 produziert. Die Aufnahme der Produktion erwies sichäußerst schwierig. Im Jahr 1948 musste das Werk in Nizhniy Tagil 45Reklamationen zur Kenntnis nehmen, davon 26 Reklamationen auf Grundmangelhafter Konstruktion. Die Nutzung in der Truppe zeigte, dass der T-54 noch immer viele konstruktive und fertigungstechnische Mängelaufwies - natürlich unter der Maßgabe, dass es sich um einenPrototypen handelte. Das Ministerium für Transportmaschinenbaukonstatierte aber auch, dass während der Kriegsproduktion diePanzer oftmals viel mehr Mängel aufgewiesen hatten, was sich jedochnie so gravierend bemerkbar machte, da die Lebensdauer der Panzer imKrieg nicht selten nur 10 bis 15 Tage betrug. Mit dem T-54 seidennoch ein guter Panzer entwickelt worden, der einige Mängel in derKonstruktion und der Technologie aufweise, die es nun zubeseitigen gelte. Im Jahr 1950, nach intensiver Entwicklungsarbeit,wurden während der inzwischen aufgenommenen Serienproduktionbereits 1'007 Stück, ein Jahr später 1566 und im Jahr 1952 dannschon 1'854 Kampfpanzer T-54 hergestellt. Die Spitzenproduktion von3'113 Stück wurde im Jahr 1957 verzeichnet.

Für die Bewaffnung des neuen Panzers waren im Jahr1946 entweder die 100 mm Kanonen D-10T oder LB-1 vorgesehen. Nachumfangreichen Erprobungen fiel letztlich die Entscheidung zu Gunstender D-10T des bekannten Konstrukteurs Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (6)F.F.Petrov. DieFeuergeschwindigkeit dieser Kanone erreichte im Stand 5 Schuss jeMinute, also ein Schuss alle 12 Sekunden. Das ist nur ein Schussmehr als aus der Bewegung heraus möglich war. Für die Turmschwenkung übernahmendie Konstrukteure eine elektromechanische Anlage UOT-1 vom SystemLeonardo mit einer minimalen konstanten Richtgeschwindigkeit von0,13 Grad/Sekunde und einer maximalen Richtgeschwindigkeit von 10Grad/Sekunde. Die Arbeiten dazu wurden im Jahr 1947 beendet. Biszur ausstehenden Fertigstellung der vorgesehenenWaffenstabilisierungsanlage wurde die Richtanlage weiterverbessert, insbesondere die notwendige Abschirmung gegenüber derFunkanlage. In die ersten T-54 wurde letztlich die elektromechanischeTurmschwenkeinrichtung EPB-4 eingebaut, ebenfalls eine Anlage vomSystem Leonardo. Die Richtanlage für den Turm wurde mit einerKommandantenrichtanlage ergänzt, die das Einschwenken des Turmsauf die Sichtlinie des Kommandanten ermöglichte. Im Jahr 1946 durchlief der T-54 zahlreiche Tests undErprobungen. Unter anderem wurden mit den Panzern 20'000kmFahrstrecke zurückgelegt, wobei 6 Kettensätze verschlissen wurden.Das ist jeweils ein Kettensatz für 2'400 bis 3'000 km, vereinzelthielten die Ketten jedoch auch bis 6'000 km. Noch beim T-34 betrug dieLebensdauer der Ketten nur etwa 1'000 km. Erhebliche Anstrengungenwurden darüber hinaus unternommen, die Bedienkräfte beim Fahrenweiter zu senken. Im Ergebnis von Beschusserprobungen und um dieMotorbelastung zu verringern, wurde die Panzerung von Wanne undTurm mehrfach überarbeitet. Die Verteilung der Panzerungsstärkewurde dabei umgeschichtet, wobei das Gesamtgewicht des T-54verringert werden konnte.

Trotz der gewaltigen Verbesserungen am Prototypendes T-54 erging im Januar 1949, wegen der noch ungelösten Problemeund Mängel, dennoch ein Regierungsbeschluss zur Einstellung derProduktion dieses Prototyps. Vor allem war der T-54 noch zu schwerfür den verfügbaren Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (7)Panzermotor sowie die Baugruppen derKraftübertragung und des Laufwerkes. Die Stärke der Panzerungmusste weiter umgeschichtet und verringert werden. Es wurde in derFolge Kanonenwiege, Walzenblende, Hülsenabweiser der Kanone,Kommandantenkuppel sowie einige andere Baugruppen neu entwickelt.Zusätzlich wurde der Turm überarbeitet. Die Form war jetztgünstiger, die Stärke der Panzerung dabei geringer, wasdadurch kompensiert werden konnte, dass bei der Stahlherstellung dieAnteile an Legierungsstoffen, insbesondere Molybdän, erhöhtwurde. Durch die Verringerung der maximalen Turmdicke auf 180 mm undder maximalen Wannenpanzerung auf 80 mm, vormals 200 mm bzw.120-100 mm, sowie eine entsprechende Verringerung der Dicke derseitlichen Wannenpanzerung und der Heckpanzerung konnte dasGesamtgewicht um 4,6Tonnen verringert werden. Weitere 250 kgGewichtseinsparung brachte der Übergang auf gepresste Laufrollen.Das spezifische Leistungsgewicht stieg damit auf 16,8 PS/Tonne. DieVerringerung der Panzerungsstärke wurde nach Ansicht der Entwicklerdurch die gestiegene Beweglichkeit ausreichend kompensiert. Bereitsim August 1949 konnte das erste Muster des neuen T-54 vorgestelltwerden. Die letzte große Änderung am Turm brachte im Jahr 1950 denWegfall der Heckauslage, da gemäß eines Regierungsbeschlussesder Turm nach dem Beispiel des IS-3 neu gestaltet werden sollte.

Nun standen neue Fragen vor den Entwicklern. Sollteder T-54 in Großserie gebaut oder für die Massenproduktionoptimiert werden, was besonders für die zu planende Technologie vonWichtigkeit ist. Weitere Probleme ergaben sich aus derUnternehmenssituation nach dem gerade zu Ende gegangenen Krieg. Dasverfügbare Personal in den Panzerwerken war für dieProduktionsaufnahme eines neuen, technologisch wesentlichKampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (8)anspruchsvolleren Panzers ungenügend qualifiziert. Infolge derpersonellen Verluste im Krieg standen überwiegend jüngere, unerfahreneArbeiter und Ingenieure zur Verfügung, die deutlich wenigerqualifiziert waren als der Personalbestand vor dem Krieg. Dertechnologische Aufwand gegenüber dem bisher produzierten T-34 lag umdas zweifache höher. Aber nun stand die Aufgabe, eine größere undkompliziertere Produktion mit unerfahrenem Personalbestand zubeginnen. All dies galt es bei der Wahl der Technologie ebenfalls zuberücksichtigen. Die Massenproduktion begann wie gesagt im Jahr1950. Parallel wurden in großer Zahl Maßnahmen festgelegt, umdie Technologie und die Fertigungsqualität weiter zu verbessern.Schon im selben Jahr sank die Reklamationsrate im Werk 183 in NizhniyTagil auf 2 %, zwei Jahr zuvor lag sie noch bei 15 %. und sank bisEnde 1951 auf 1,5 %. Das Jahr 1952 war geprägt von Arbeiten zurErhöhung der km-Reserve des Basisfahrzeuges bis zurHauptinstandsetzung von 1'000 km auf 5'000 km. Mitte der 50er Jahrtraten dann erste Erfolge ein. Beispielsweise übernahm dasReparaturwerk Nr. 20 im Zeitraum Oktober bis November 1956 zurHauptinstandsetzung 188 Panzer T-54. Von diesen hatten 18Panzer, mit zwischenzeitlich erfolgtem Motorenwechsel, eine Fahrstrecke von rund 8'000km zurückgelegt. Weitere 56 Panzer erreichten durchschnittlich 6'031km. Bei 15 Panzern erreichten die Motoren eine durchschnittlicheBetriebsstundenzahl von 600Mh, einer sogar 696 Mh. KonstrukteurKarzev stellte 1956 fest, der Panzer T-54 kann ohneHauptinstandsetzung, bei Austausch einzelner Baugruppen,durchaus eine Laufleistung von bis zu 10'000 km erreichen. Damit kannder T-54 als einer der zuverlässigsten Panzer der Welt bezeichnetwerden.

Trotz aller Erfolge ließ Anfang der 50er Jahr dieZuverlässigkeit des T-54 immer noch Wünsche offen. ImAusland kämpften die Konstrukteure, z. B. beim amerikanischen M26,ebenfalls mit den Kinderkrankheiten ihrer Neuentwicklungen. DieFahrbereiche waren zu gering. Mit dem Dieselmotor wurden nur 400 kmerreicht, mit einem Ottomotor sogar lediglich 140 km. Weiter lag diespezifische Leistung des T-54 Musters1951 bei 14,4 PS/t, die desbritischen Centurion bei 12,83 PS/t. Nur der amerikanische M46 erreichte18,6 PS/t, büßte aber wegen des Schlupfes im automatischenWandlergetriebe den Vorsprung wieder ein. Der Centurion besaß wegen der fehlenden Synchronisiereinrichtung einweniger optimales Getrieber, dessen Bedienungeinen hohen Kraftaufwand erforderte. Der T-54 war nicht besondersleistungsstark, aber mit dem synchronisierten Schaltgetriebe etwas besser zu bedienen als der Centurion. Am bestenbediente sich der M46, der nur einen einzigen Hebel zum Bedienen des kombinierten Schalt- und Lenkgetriebes besaß.
In der Feuerkraft unterschieden sich die Kanonendeutlich. Die 100 mm Kanone hatte eine Mündungsenergie für das Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (9)APC-Geschoss von 647 Tonnenmetern, die amerikanische 90 mm Kanoneerbrachte 400 und die britische 83,8 mm Kanone 532 Tonnenmeter.Die sowjetische 100mm Granate OF-412 (HE-FRAG) war allen vergleichbarenwestlichen Granaten überlegen. Sie erzeugte rund 500 schwereSplitter mit bis zu 600 m/sek Geschwindigkeit und bestrich eineWirkungsfläche von 22 x 9 Metern, gegen offene Infanterie sogar31 x 13 Meter. Damit wurde die geringere Munitionsausstattung des T-54 in gewissem Rahmen durch die weniger wirkungsvolle HE-FRAG Munition derwestlichen Panzer kompensiert. Im T-54wurden 34 Patronen, im M46 dagegen 70 und im Centurion 65 Patronenmitgeführt. Der M46 genoss beim Schießen im direkten Richten einige Vorteile durch sein modernes periskopisches Zielfernrohrmit 6-facher Vergrößerung. Das TSh-2 des T-54 vergrößerte nur4fach. Eine 8-fache Vergrößerung aber, so wurde ermittelt, warin der Praxis tatsächlich nicht immer ein Garant für die sichereErkennung eines so großen Ziels wie es ein Kampfpanzer darstellt.Westliche Forschungen zeigten, dass bis zu 20 % aller Ziele oberhalb2'000 Meter erkannt wurden, weitere 30% im Bereich 2'000 bis 1'000Meter und mit 50 % der Hauptteil der großen Ziele jedoch unterhalb1'000 Meter erkannt wurde. Nach dieser Auswertung und erstenErfahrungen forderten die sowjetischen Panzertruppen deshalb eine6-fache Vergrößerung, wie sie schon im Zielfernrohr des IS-4realisiert war. Diezusätzlichen 12,7 mm Fla-MG der T-54 und M46 bewährten sichausgezeichnet, wurden in der Praxis aber viel mehr zur Bekämpfungverschiedenster Bodenziele und weniger gegen Luftziele eingesetzt.

Die praktische Feuergeschwindigkeit des T-54 Muster1947 wurde in Erprobungen mit durchschnittlich 3,9 bis 4,1Schuss je Minute ermittelt. Beim Schießen aus dem Stand lag siegeringfügig höher, beim Schießen in der Bewegung mit Turmdrehunglag sie etwas darunter. Der M46 konnte bedeutend schneller schießenund lag mit 9 bis 11 Schuss um das 2,5-fache höher. In der Realitäterwies sich aber, dass die praktisch erreichten Feuergeschwindigkeiten beiallen Panzern nahezu gleich waren. Die Mündungsbremse des M46 erzeugte beispielsweise eine extrem große Staubwolke, was zu einererheblichen Zeitverzögerungen bei der Feuerführung führte. Für die relativ geringe Feuergeschwindigkeit des T-54 gibt es einigeGründe. Das Erkennen, Anrichten und Begleiten Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (10) eines Zieles aus der Bewegung herausmit dem Kommandantenbeobachtungsfernrohr TPK-1 erwies sich als wenigoptimal. Die damalige unbefriedigende Qualität der Bordsprechanlagedes T-54 führte immer wieder zu Zeitverlusten, weil dieVerständigung zwischen den Besatzungsmitgliedern bei derFeuerführung sehr schlecht war. Bei der Zielzuweisung kam es zuAbweichungen von 5 bis 6 Grad, Richtschützenfehler wurden nichtselten erst nach dem ersten Schuss erkannt. Nebenbei, diesowjetischen Konstrukteure standen der hydraulischen Richtanlage desM46 skeptisch gegenüber, fiel sie doch oft schon bei Treffern ohne Durchschlag aus. Dennoch erlaubte die hydraulischeAnlage beim Schwenken des Turms Richtgeschwindigkeiten von 20 bis 23Grad/Sekunde, gegenüber nur 10 Grad/Sekunde beim T-54. Dashydraulische Richten war durch den Hilfsmotor auch ohneInbetriebnahme des Hauptmotors möglich. Erprobungsschießen mit demT-54 zur Ermittlung der Feuereröffnungszeiten ergaben folgende Werte. Beim Schießenvon der Stelle, bei Richtwinkeln von 10 bis 90 Grad in derHorizontalen wurde auf gut zu beobachtende Ziele Zeiten von 15bis 20 Sekunden erreicht, auf schlecht erkennbare Ziele wurde erstnach 34 bis 60 Sekunden das Feuer eröffnet. Die allgemeineFehlergröße beim Anrichten betrug 15 %. Und dabei kamen gut ausgebildeteBesatzungen zum Einsatz die das Gelände kannten. Im Vergleich dazuwurde durch die Besatzungen der M4A2 Sherman im II. Weltkriegbereits nach 5 bis 10 Sekunden, bei einer geringeren Fehlergröße,das Feuer eröffnet. Wobei nicht außer Acht gelassen werdendarf, dass sich der Turm des Sherman wegen seines geringeren Gewichtsmit bis zu 28Grad/Sekunde schwenken ließ. Ein weiterer Mangeldes T-54 war die hohe Gasbelastung beim Schießen mit der Kanonewegen des fehlenden Rauchabsaugers. Bei einer Gasbelastung der Besatzung vongrößer als 0,1 mg CO bzw. CO2 steigt dieFehlerhäufigkeit um 10 %. Der M46 war dagegen bereits miteinem Rauchabsauger für die Kanone ausgestattet.

Zur ProblematikPanzerschutz fanden Mitte der 50er Jahr einige Erprobungsschießenstatt. Dabei zeigte sich eine Anzahl Probleme, die weitereVerbesserungen erforderten. Nichtdurchschlagende Treffer mit APDS-,HE-FRAG- und HEAT-Geschossen Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (11)riefen verschiedene Schäden hervor. Solösten sich Baugruppen von ihren Befestigungspunkten, einigeBaugruppen verschoben sich in ihren Befestigungen und arbeiteten nachfolgend nichtmehr im normalen Regime. Gestänge blockiertent oder ließen sich nur noch unter erhöhtem Kraftaufwand bewegen. Es erfolgtenBeschusserprobungen mit HE-FRAG- und HEAT-Geschossen ohneDurchschlagen der Panzerung zur Ermittlung des Verletzungsrisikos.Dabei befanden sich lebende Kaninchen am Fahrerplatz. Bei Berührungmit der getroffenen Innenseite der Panzerung ergaben sich 41,2 %tödliche, 41,2 % schwere, 14,7 % mittlere und 2,9 % leichteVerletzungen. Erhöht sich der Abstand zur Panzerung auf 200 bis400 mm, waren es 10 % schwere, 60 % mittlere und 30 % leichteVerletzungen. Von allen Tieren im Abstand von 700 bis 1'000 mmerlitten 7,2 % schwere, 50% mittlere und 35,6 % leichteVerletzungen. 7,2 % der Kaninchen blieben unverletzt. GefährlicheDrücke im Inneren des Panzers entstanden durch das Vorhandensein vonkonstruktiv bedingten Öffnungen und Spalten in der Panzerung von 1,5 mm und größer imBereich des nicht durchschlagenden Treffers. Schon damals wurdedeshalb die Anbringung von 20 mm dicken Spall-Linern geplant, wasaber aus verschiedenen objektiven Gründen zunächst nicht umgesetztwurde. Erprobungen ergaben auch, dass die vorhandene sowjetischepanzerbrechende Munition in ihrer Effektivität begrenzt war.Die Ursachen waren in der geringen Fertigungsqualität und in derüberholten Konstruktion und Technologie der zu Ende gehenden 4Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (12)0erJahre zu suchen. Die 90 mm Kanone M3A1 des M26 durchschlug mit ihremAP-Geschoss von 845 m/s Anfangsgeschwindigkeit auf 1'000 yard(914Meter) 120 mm Stahl bei 30 Grad Neigung zur Senkrechten.Die Kanone M41 des Panzers M48 wies ähnliche Werte auf. Diebritische 83,2 mm Kanone des Centurion konnte auf 2000 Meter mitihrem APDS-Geschoss von 1'350 m/s Anfangsgeschwindigkeit bereits250 mm Stahl bei 90 Grad Auftreffwinkel durchschlagen. Erst ab Mitteder 60er Jahre gelang es den sowjetischen Konstrukteuren ein modernesAPDS-Geschoss in die Serienproduktion zu bringen. Ein am Ende desKrieges entwickeltes superleichtes panzerbrechendes Geschoss mitder Bezeichnung „KOLZO“ von 1'650 m/s wurde nicht in dieBewaffnung übernommen.

Die Erhöhung derBeweglichkeit des T-54, insbesondere in schwerem Gelände stellteeinen weiteren Entwicklungsschwerpunkt dar. Erprobungen zeigtendann auch, dass der T-54 im Vergleich mit den amerikanischenTypen eine etwas höhere Beweglichkeit besaß, was vor allem auf diegrößere Endleistung am Antriebszahnkranz in niederen Gängen zurückgeführt wurde. Als nachteilig erwiesen sich die Ottomotoren derwestlichen Panzer. In den Gebirgen des Pamir und Koreas hatten dieBenzinmotoren einen Leistungsabfall von 40 bis 50 % zu verzeichnen, derDieselmotor dagegen verlor je 1'000 m Höhe nur 23 % an Leistung.Der Fahrbereich des T-54 war konkurrenzlos. Ungünstigerweise gingbeim amerikanischen M46 das gute Leistungs-Masse-Verhältnis durchden schlechteren Nutzungskoeffizienten der Kraftübertragungverloren. Insgesamt wurde die taktische Beweglichkeit des T-54 alsunübertroffen beurteilt. Der M48 besaß beispielsweise eine„fantastisch geringe“ Reichweite von nur 120 km. Die führendePosition der amerikanischen Panzer in Bezug auf die Motorleistung wurde alsovor allem durch die Art ihrer Kraftübertragung nivelliert. Währenddie sowjetischen Konstrukteure zunächst ihren Schwerpunkt auf dieBeweglichkeit legten, baute man im amerikanischen M47 eine neue 90 mmKanone und eine komplett neue Feuerleitanlage ein, Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (13)deren Mangeljedoch darin bestand, dass Schützen ohne Fähigkeit zum räumlichenSehen den Raumbildentfernungsmesser nur eingeschränkt nutzen konnten. Dennochtrafen geübte Schützen mit der Feuerleitanlage bereits auf großeEntfernung mit dem ersten, spätestens mit dem zweiten Schuss. Dieneue hydraulische Richtanlage sicherte nicht nur das Richten in derHorizontalen, sondern auch in der Vertikalen, zusätzlich erhielt derKommandant einen eigenen Richtgriff mit dem er den Richtschützen übersteuern konnte. Der T-54 war ausgestattet mitdem teleskopischen Zielfernrohr TSh-2-22 bei 3; 5 sowie 7facherVergrößerung. Dieses Zielfernrohr erlaubte dieGeländebeobachtung aus dem Stand auf 3,6 km und in der Bewegung auf 2,4 km. Die maximale Erkennungsentfernung bei Zielen vom Typ Panzer betrug bei Beobachtung von der Stelle 3,0km undaus der Bewegung 1,8 km. Eineintegrierte Entfernungsmessskala, berechnet auf die Höhe einePanzers, erlaubte die rasche Entfernungsermittlung bei einemmittleren theoretischen Fehler von 8 bis 10 %.

Mitte der 50er Jahr wurdeder T-54 zum T-54A weiter entwickelt, die Serienproduktionbegann im Juli 1955. Der T-54A war bereits ausgestattet mit einerWaffenstabilisierungsanlage HORIZONT für die Kanone in dervertikalen Ebene, einem aktiven Infrarotzielfernrohr TPN-1 für dasNachtschießen und besaß ein Nachtsichtgerät für den Fahrer sowieeinen Rauchabsauger für die Kanone. Bisher konnten Panzer aus derBewegung ohne Stabilisierungsanlage nur mit einerTreffwahrscheinlichkeit von 3 % rechnen, die neueWaffenstabilisierungsanlage erhöhte die Treffwahrscheinlichkeitum den Faktor 10 auf 30 %. Zunächst gab es Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (14)aber erheblicheQualitätsprobleme bei der Produktionsaufnahme im Herstellerwerk derWaffenstabilisierungsanlage zu bewältigen, weswegen bis Ende 1954nur 25 T-54A hergestellt werden konnten. Im Juni 1955 waren dieProbleme abgestellt und die Serienfertigung des T-54A konnteaufgenommen werden. In den USA lief im Jahr 1952 das ersteMuster des M48 vom Band. Auch er zeigte sich anfangs „absolutunfertig“ und unzuverlässig. Die Weiterentwicklung M48A1 folgtedann gleichfalls im Jahr 1954. Beim M48 wurde ein einfacheres undzuverlässigeres Zielfernrohr für den Richtschützen eingeführt,zusätzlich ein optischer Entfernungsmesser und erstmals im Panzerbauein mechanischer ballistischer Rechner. Dieser Rechner entspracheigentlich in seinem prinzipiellen Aufbau dem TischrechnerFELIKS, der auf dem Tisch jedes sowjetischen Buchhalters stand. Eswurden die Entfernung und die Abweichung in der Anfangsgeschwindigkeiteingegeben. Die Bedienung erforderte aber eine exzellentausgebildete Besatzung. Im indisch-pakistanischen Krieg von 1965erzielten erstaunlicherweise diejenigen M48 Besatzungen bessereErgebnisse, die ohne den ballistischen Rechner schossen. InGroßbritannien wurde der Centurion Mk 1 im Jahr 1954 und ein Jahrspäter der CenturionMk 8 fertig gestellt. Der Centurionzeichnete sich durch eine drehbare Kommandantenkuppel aus, dieschnelle Zielzuweisungen ermöglichte. Der Kommandant erhielt eineneigenen Richtgriff und konnte von seinem Platz aus die Führungder Bewaffnung übernehmen.

Für den T-54A wurdeinzwischen die verbesserte 100 mm Kanone D-10TG eingeführt. Sieunterschied sich von der vorherigen D-10T durch Einbauverbesserter Sicherungseinrichtungen gegen unbeabsichtigtes Abfeuernder Kanonebei harten Stößen während der Fahrt, eine Wiederspannvorrichtungfür den Schlagbolzen der Kanone, und einen Rauchabsauger. AbDezember 1956 wurde an Stelle der noch aus den frühen 40er Jahren stammenden Geräte das Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (15)neue Funkgerät R-113 und die neueBordsprechanlage TPU-R120 eingebaut. Der Panzerschutz des T-54 wurdein der ersten Hälfte der 50er Jahr durch die Verbesserung derStahlqualität und die Optimierung des Härtegrades des Stahlsvervollkommnet. Dies war unter anderem dadurch möglich, weil inden Jahren 1948 bis 1951 ein Verfahren zur Qualitätsprüfung vonStahl bis 400 mm Dicke mittels Gammastrahlen entwickelt worden war. Mitte der 50er Jahrerfolgte dann die Produktionsaufnahme des Panzerstahls „90L“.In Erprobungen war zusätzlich die optimale Härte des Panzerstahlsermittelt worden. Es wurde dazu mit der 90 mm Kanone des M48 undvergrößerten Treibladungen geschossen. Die Stahlplatte derSeitenpanzerung des T-54 von 80 mm Dicke erhielt darauf hin eineHärte von 3,5 bis 3,55 Brinell und die Frontplatte der Wanneeine Härte von 3,8 Brinell. Die gegossene Turmpanzerung erfordertehingegen nur eine geringe Erhöhung der Härte. Im Ergebnis konntedas 90 mm AP-Geschoss des M48 bei Annäherung mit einem Kurswinkel größer 40 Gradzum Ziel den T-54 nicht mehr durchschlagen. Bei einer Erprobung wurdefestgestellt, dass das amerikanische 90 mm AP-Geschoss von 930m/sAnfangsgeschwindigkeit selbst aus nächster Nähe bei schrägemKurswinkel zum Ziel auch die obere Frontplatte der Wanne des T-54nicht durchschlagen konnte. In einer angenommenen Duellsituationräumten die sowjetischen Entwickler dem M48A1 dennoch überwiegendChancen auf einen Sieg ein. Das sowjetische AP-Geschoss BR-412D besaßzwar die bessere Durchschlagskraft, aber die überlegeneFeuerleitanlage erlaubte dem M48 die Feuereröffnung bereits auf einegrößere Entfernung. Der Entfernungsmesser ermöglichte dabei einviel genaueres Ermitteln der Anfangsangaben für den erstenSchuss. Das neue 90 mm HEAT-Geschoss, allerdings nochdrallstabilisiert, konnte das Vierfache des Kanonenkalibersdurchschlagen. In Frankreich begann im Jahr 1955 die Produktion derPALR SS-11 mit einem Hohlladungsgefechtskopf. Damit überstiegenerstmals die Vernichtungsmöglichkeiten die Möglichkeiten desPanzerschutzes. Im Jahr 1955 erschienen der britische CenturionMk 8 und der neue amerikanische M48A2 und in der Sowjetunion derT-54B. Neu beim M48A2 waren die Ausstattung mit einerWaffenstabilisierungsanlage in zwei Ebenen und einemKoinzidenzentfernungsmesser M17S mit 10facher Vergrößerung sowie derEinbau eines Einspritz-Ottomotors. Der M48A2 war der erstePanzer mit einem einfachen Kampfstoff- und Kernwaffenschutz, nämlich einerÜberdruckbelüftungs- und Filteranlage. Der neue optischeMischbildentfernungsmesser war deutlich besser als der vorherigeRaumbildentfernungsmesser, besaß aber den Nachteil, bei schlechterSicht und schwachen Zielkonturen mit erhöhter Ungenauigkeit zuarbeiten.

Im Februar 1956 erfolgtendie Erprobungen mit den ersten drei T-54B. Der Panzer war mitInfrarotnachtsichtgeräten für Kommandant, Richtschütze undFahrer ausgestattet. Der Kampfraum erhielt einen mitdrehendenTurmboden, der Richtschütze einen Seitenwinkelanzeiger an Stelle deralten Noniusanzeige am Turmdrehkranz.. DieWaffenstabilisierungsanlage ZYKLON Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (16)arbeitete in zwei Ebenen, beideutlich verbessertem Richtverhalten. Eine Ausrüstung für dieUnterwasserfahrt wurde angebracht und Drehstäbe mit verbesserterFederungscharakteristik eingebaut. Dabei sind einige der realisiertenNeuerungen bereits deutlich früher, in der zweiten Hälfte der 40erJahre entwickelt worden, waren aber zunächst in Vergessenheitgeraten. Die überlegene taktische Beweglichkeit des T-54 konnte auchbeim neuen T-54B gesichert werden. Der 2-Ebenen Stabilisatorerhöhte die Beweglichkeit des M48 als auch des T-54B auf demGefechtsfeld, aber aus verschiedenen Gründen erhielt der T-54B denWertungspunkt im internationalen Vergleich, auch wenn die maximaleRichtgeschwindigkeit bei der Zielzuweisung in der Horizontalen mit 15Grad/Sekunde geringer war als beim M48. Das Infrarotzielfernrohr gabdem T-54B einen deutlichen Vorteil im Nachtgefecht auf Entfernungenbis 800 Meter, bei hoher Präzision des Schießens. Auf dem Gebietder Munitionsentwicklung gelang es den sowjetischen Konstrukteurendas westliche Monopol auf HEAT-Geschosse mit durchdrehendemFührungsring zu brechen. Allerdings zunächst nur für dieKanonen der Kaliber 76 und 85 mm. Nun konnten selbst ältere Panzerdie westlichen Centurion und M48 erfolgreich bekämpfen. Jedocherfolgte bis Anfang der 60er Jahre keine Einführung dieserMunition für die 100 mm Kanone D-10.

In den folgenden Jahren, von1958 bis 1960, wurden die Panzer T-55, M60 und Centurion Mk 9/10 indie Bewaffnung der Armeen übernommen. Der M60 war einQualitätssprung im amerikanischen Panzerbau. Er erhielt endlicheinen Dieselmotor, sowie die britische 105 mm Kanone L7 (M68) und eine Infrarotausstattung für das Führen von Nachtgefechten.Der Centurion erhielt ebenfalls die 105 mm Kanone L7 undentsprechende Infrarotgeräte. Im Nizhniy Tagiler Konstruktionsbürowar inzwischen der modernisierte T-54M entstanden, der mit der vomKonstruktionsbüro in Charkov entwickelten automatischenKernwaffenschutzanlage ausgerüstet wurde. Der entstandenePanzer erhielt die Bezeichnung T-55. Dieser Panzer war das erste Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (17)Muster eine Panzers, das eigenständig vom Konstruktionsbüro inNizhniy Tagil unter Leitung von Karzev entwickelt wurde. Die beiKriegsausbruch nach Nizhniy Tagil evakuierte Belegschaft desCharkover Konstruktionsbüros unter der Leitung Morozovs war bereitsin die Ukraine zurück gekehrt und nahm dort die Arbeiten amneuen sowjetischen Kampfpanzer der Zukunft auf, dem späteren T-64. Der T-55 erhielt denMotor V-54-5 (V-55) mit 580 PS Leistung und einer Laufzeitreserve von 350 Mh.Ein neues zweireihiges Seitenvorgelege wurde eingebaut, sowie eineKompressoranlage für die Pressluftanlasseinrichtung, die pneumatische Winkelspiegelreinigung und die pneumatischeKupplungsunterstützung. Weiterhin erfolgte der Einbau eineskombinierten Munitions-Diesel-Behälters in vorderen Teil der Wanne, was den Kraftstoffvorratund damit den Fahrbereich deutlich erhöhte. Die Munitionsbeladungfür die Kanonewurde auf 43 Patronen vergrößert. Durch Einspritzen von Diesel inden Abgaskanal war es nun möglich eine Nebelwand zu legen. Mit einerleichten Verringerung der Dicke der Panzerplatten im Heckbereichkonnte die Gewichtszunahme des Panzers ausgeglichen werden. DerDieselmotor V-55 besaß eine erhöhte Effektivität und verbrauchtestatt 185 g/PSh nur noch 173 g/PSh. Der Fahrbereich auf Straßevergrößerte sich dadurch auf 700 km.

Der M60 büßte wiederumwegen der Kraftübertragung seinen Vorteil aus dem leistungsfähigerenDieselmotor ein und besaß darüber hinaus keineWaffenstabilisierungsanlage. Die Möglichkeiten des T-55 im Gefecht mit Kampfpanzern hatten sichvon 1958 bis 1962 nicht vergrößert. APDS- und HEAT-Geschossefür die 100 mm Kanone D-10 waren entwickelt worden, die Übernahmein die Bewaffnung der Truppe jedoch noch nicht festgelegt worden.Damit konnten die T-55 die Centurion und M60 nur innerhalb der Weitedes direkten Schusses 1 bei Treffern in die Seite oder beiTreffern im Turm erfolgreich bekämpfen. Das sowjetischeForschungsinstitut VNII-100 erstellte ein Modell für ein Duell T-55gegen M60 und stellte fest, ohne APDS- und HEAT-Geschosse sei der T-55mit nur 36 % Erfolgsaussicht chancenlos, mit dieser Munition lägedie Aussicht auf einen Erfolg bei 50 %. Infolge der internationalenEntwicklung moderner Kampfpanzer, wurde konstatiert, waren Anfang der60er Jahr die sowjetischen mittleren Panzer als veraltet anzusehen.

Das Einbüßen derÜberlegenheit, wie auch immer, ist für die Entwicklerteams stetsärgerlich und unangenehm. Dennoch haben die T-54/55 ihre Aufgabe bisAnfang der 60er Jahr erfolgreich ausgefüllt. Irgendwann Mitteder 50er Jahr glaubten die westlichen Militärs an die völligeÜberlegenheit ihrer Panzertruppen, dann ergriff sie Enttäuschung.Britische Aufklärer erhielten eine mehr oder weniger kompletteBeschreibung des T-54. Die Berücksichtigung der Feuerleitanlage warnicht alles. Der T-54 übertraf die amerikanischen Panzer in derBeweglichkeit, der Waffenwirkung und im Panzerschutz. Dies umsomehr, als der Mischbildentfernungsmesser des M46 infolge seinerKompliziertheit nicht immer seine Vorzüge ausspielen konnte. Erstder M60 stellte das volle Gleichgewicht zu den T-54/55 her. Dennoch,die sowjetischen Panzer besaßen keine modernen Geschosse. Einen nicht zuunterschätzenden Faktor stellen die Kosten für die Panzerproduktiondar. Der T-54 kostete im 5.Produktionsjahr, nach Beseitigung derKinderkrankheiten in etwa 32'000 Rubel des damaligen Wechselkurses.
Damit erwies sich der M48 mit Kosten von etwa 100'000 Rubel als gut dreimal so teuer wie sein Gegenpart. Natürlich, aus derbesonderen ökonomischen Situation nach dem Krieg heraus, wardie Sowjetunion zu dieser Zeit nicht in der Lage Entfernungsmesserund andere komplizierte Geräte in die Panzer einzubauen. Zusätzlich gabes andere nationale Schwerpunkte, wie der Aufbau der Luftstreitkräfteund der strategischen Raketenstreitkräfte, was gewaltige Ressourcen verschlang. Ein weiteres ernstes Problem war die deutlicheUnterbesetzung mit erfahrenen Konstrukteuren und qualifiziertemPersonal, sowie die Aufteilung des Entwicklerpotentials auf zweiKampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (18)konkurrierende Konstruktionsbüros, nämlich in Nizhniy Tagil undCharkov. Erst Mitte der 50er Jahre war das Konstruktionsbüro inNizhniy Tagil vollständig besetzt, allerdings überwiegend mitjungem Personal. Auch in Charkov sah es nicht besser aus. Inden Kriegsjahren hatte der Schwerpunkt ja viel mehr auf derÜberwachung und Modifizierung der laufenden Massenproduktion der T-34 gelegen und erforderte nur einen begrenzten Personalbestand. Im Jahr1956 besaßen in Nizhniy Tagil 81 % der Ingenieure keine Erfahrung inder Panzerentwicklung bzw. nur eine maximal vierjährigeErfahrung, von diesen wieder 43 % zwei bis drei Jahre und 26%höchstens ein Jahr Erfahrung. Vom gesamten Personalbestand desWerkes hatten 75 % der Mitarbeiter weniger als vier Jahre Erfahrungbei der Panzerproduktion.
Die Gehälter Anfang der 50er Jahre, umdas nicht unerwähnt zu lassen, lagen in Nizhniy Tagil aufniedrigstem Niveau. Ein leitender Konstrukteur erhielt einMonatsgehalt von umgerechnet 110 bis 140 Dollar. Wenig optimal waren auch die infrastrukturellen Voraussetzungen. Beispielsweiseverfügten der Hauptkonstrukteur und sein Stellvertreter nurüber ein gemeinsames, kleines Büro von 10 m² Größe und saßen sich beengt an ihrenSchreibtischen gegenüber. Ähnlich ging es bei denKonstrukteuren zu. Die gesamte Gruppe der Getriebeentwicklungbeispielsweise besaß ganze zwei große mechanisierte Zeichentische.Wegen des Fehlens von Versuchsständen wurden viele Baugruppen ohnevorhergehende Labortests direkt in die Panzer eingebaut und getestet,das erhöhte die Gesamtentwicklungszeit erheblich. Es stellt sich die Frage, wie es dennochmöglich war, konkurrenzfähige Panzer zu entwickeln und zu bauen. DerHauptkonstrukteur Karzev sagte es so: „Die Konstrukteurewaren zwar nicht zahlreich, aber fähig“.

Nun einiges zu Projekten undEntwicklungsrichtungen, die entwickelt, aber nicht realisiert wurden. Im Oktober 1946begann die Entwicklung eines Planetenschaltgetriebes. Es sollte mitdem verfügbaren Panzermotor eine mittlere Geschwindigkeit aufder Straße von 30 km/h und 50 km/h Spitzengeschwindigkeiterlauben, darüber hinaus kompakt sein, einfach zu bedienen sowiekomfortabel und zuverlässig in der Nutzung sein. Die Gangwahl solltenicht sequentiell und frei vom niedrigsten zum höchsten Gangund umgekehrt möglich sein, das Beschleunigungsvermögen besser alsmit einem konventionellen Getriebe. Vorgesehen waren 6 Vorwärtsund 1 Rückwärtsgang. Das Lenken im 1. und Rückwärtsgang mussteleicht und ohne Stoßbelastung des Getriebes möglich sein. DieLenkung erfolgte mit Hilfe von unterstützenden Servos beimaximal 3 bis 4 kg Lenkkraft an jedem Lenkhebel. FürInstandsetzungen war das Getriebe ohne Ausbau des Motors und andererBaugruppen der Kraftübertragung herauszunehmen und Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (19)wiedereinzubauen. Ein erstes Versuchsmuster wurde im Frühjahr / Sommer 1947gebaut und getestet. Als Hauptproblem erwies sich dasmangelhafte Verschleißverhalten. Die metallkeramischenKupplungsbremsscheiben der Schaltgruppen hatten eine zu geringeVerschleißfestigkeit. Ende 1947 war das Getriebe bereits zu 70 % fertigentwickelt. Dann wurde das Projekt im Jahr 1948 ohne Angabe vonGründen von staatlicher Seite abgebrochen. Die Gründe sindwahrscheinlich darin zu suchen, dass das Konstrukteurspotential aufandere, erfolgversprechendere Projekte umgelegt werden sollteund die Technologie zur Herstellung des Planetenschaltgetriebes,insbesondere der metallkeramischen Kupplungsbremsscheiben alszu kompliziert und aufwändig für die Massenproduktion angesehenwurde.
Zur Erhöhung des Schutzes der Besatzung war in Nizhniy Tagil1947 eine „nasse“ Munitionsablage für denT-54 konstruiert worden. Auch diese Entwicklung ereilte einähnliches Schicksal wie das des Planetenschaltgetriebes. DieEntwicklungsarbeiten konnten jedoch vollständig abgeschlossenwerden. Die Verringerung der Geräuschsignatur, als eines derKriterien der Tarnung, wurde von den Konstrukteuren als wichtigerachtet. Die amerikanischen Panzerketten besaßen Silentblöcke, diesowjetischen dagegen offene Metallscharniere. Zwischen 1947 und1948 wurde deshalb in Nizhniy Tagil eine ähnliche Kette entwickeltund einige Kettensätze für den T-54 hergestellt. Die Erprobungenendeten jedoch 1948 ohne Ergebnis. Bis 1949 wurde weiter an derVerbesserung gearbeitet. Dann legte man das Projekt zu Seite und esgeriet in Vergessenheit. Ab 1947 begann ebenfalls die Entwicklung vonSeitenschürzen zum Schutz vor Hohlladungen. Zusätzlich wurden anTarnüberzügen und Nebelmitteln gearbeitet. Diese Vorhaben wurdenjedoch staatlicherseits 1960 gestoppt. Als Begründung wurde dieangespannte internationale Lage angegeben, die als gefährlich,kurz vor Ausbruch eines offenen Konfliktes stehend angesehen wurdeund die vollste Konzentration auf die laufende Produktion erfordernwürde.

Gleichfalls im Jahr 1947begannen die Arbeiten zur Entwicklung einerWaffenstabilisierungsanlage für die 100 mm Kanone D-10T des T-54.Dazu erteilte der Ministerrat einen staatlichen Auftrag. DieserAuftrag wurde jedoch, trotz mehrmaliger Mahnungen, nicht Erfolgreich abgeschlossen. Erst Ende 1949 wurde in Nizhniy Tagil erneut begonnen eineWaffenstabilisierungsanlage zu entwickeln. Das Projekt einerStabilisierung für die D-10T wurde parallel im zentralenArtillerieforschungsinstitut ZNII-58 unter Grabin und im Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (20)ZNII-173unter Pogoshev verfolgt. Grabin legte den Schwerpunkt auf maximaleGenauigkeit, was die Entwicklung einer veränderten, besondersaustarierten Kanone erforderte, und entwickelte auftragsgemäß eine 1-Ebenenstabilisierung und selbständig noch eine 2-Ebenenstabilisierung. Pogoshev entwickelte einen1-Ebenen Stabilisator direkt für die Serienkanone D-10T und glichdie Kanone durch einen Federausgleicher aus. Erprobungen ergaben einenahezu gleiche Stabilisierungsgüte, so dass die Auswahl auf deneinfacheren Entwurf des 1-Ebenen Stabilisators STP-1 HORIZONT vomInstitut Pogoshevs fiel. Interessant an dieser Episode ist, dassGrabin intern zwei Entwürfe hatte erarbeiten lassen, für dieSerienkanone und für eine selbst zu entwickelnde Kanone. An sich war klar, dass ein 1-Ebenen Stabilisator dem 2-EbenenStabilisator unterlegen war. Tragischerweise hatte Grabin, einanerkanntes Genie der Kanonenentwicklung, ein äußerstangespanntes Verhältnis zum damaligen Minister fürVerteidigungsindustrie. 1954 entließ der Minister wegen derDifferenzen Grabin und überführte dessen Institut in dasMinisterium für Maschinenbau. Das Entwicklerteam musste sein Profilund Arbeitsgebiet völlig umstellen, und das, als dringendSpezialisten für die Entwicklung von Stabilisierungsanlagengebraucht wurden. Übergangsweise, ab 1952, wurde der 1-EbenenStabilisator STP-1 in die T-54 eingebaut. Im Jahr 1954 initiierte derMinister für Verteidigungsindustrie in seinem Bereich eineinstitutsübergreifende Zusammenarbeit zur Entwicklung einerpraktikablen und wirksamen Technologie für ein Stabilisierungssystem in 2 Ebenen fürdie Kanone D-10T. Die Entwicklung wurde erneut aufgenommen.Erprobungen ergaben eine Erhöhung der Effektivität desSchießens bei Stabilisierung in 2 Ebenen um das 2-fache und bei dererreichbaren Feuergeschwindigkeit um das 1,5-fache. Im Verlaufe vonErprobungsschießen aus der Bewegung auf Ziele im Bereich 1'500 bis1'000 Meter, bei 20 bis 25 km/h Fahrgeschwindigkeit, wurde eineTreffwahrscheinlichkeit von 60 bis 64 % erreicht. Der unterGesamtleitung des Instituts Pogoshev entwickelte StabilisatorSTP-2 ZYKLON wurde dann letztendlich ab Ende 1956 im Panzer T-54B fürdie Kanone D-10T2S und im T-10 für die Kanonen D-25TA bzw. M-62Teingebaut. In der Rückschau erscheint bemerkenswert, dass zurEntwicklung der Stabilisierungsanlage nicht die maximalenKapazitäten, nicht alle Möglichkeiten genutzt wurden. Zusätzlich war auch dieindustrielle Basis für die Serienproduktion noch nichthundertprozentig vorbereitet. Und es bleibt eine Tatsache, dass dieFeindseligkeit zweier Verantwortlicher die Entwicklung um mehrereJahre zurück geworfen hatte.

Die Bedeutung vonEntfernungsmessern für zukünftige Panzer wurde in der Sowjetunionfrühzeitig erkannt, bereits 1946 begannen Erprobungen mitEntfernungsmessern, die aus erbeuteten deutschen und späteramerikanischen Panzern stammten. Entwickelt und getestet wurdenhorizontal angeordnete stereoskopische und vertikal angebrachteSchnittbildentfernungsmesser. Bei denErprobungen wurde auf Entfernungen zwischen 400 und 6'000Metergeschossen. Wegen der hohen Kosten und der Kompliziertheit nahmman davon Abstand, diese Systeme im T-54 zu verwenden. Es wurdennur einige Spezialpanzer entwickelt und hergestellt, wie Feuerleit-oder Kommandeurspanzer. In Nizhniy Tagil wurde das Muster einesFeuerleitpanzers konstruiert, der einen vertikal angeordnetenEntfernungsmesser erhielt, der an Stelle des drehbaren WinkelspiegelsMk-4 im Turm eingebaut war. Außerdem war der Feuerleitpanzer mit einer Navigationsanlage, einem Kursgeber und einemArtillerierichtkreis ausgestattet. Das Projekt wurde nach denErprobungen bestätigt, aber nur als Führungsfahrzeug ohneEntfernungsmesser hergestellt.

Die geplante Entwicklungmoderner HEAT-Geschosse mit durchdrehendem Führungsring gemeinsammit den Fachleuten der tschechischen Panzerentwicklung scheiterte,weil aus politischen und anderen Gründen keine Zusammenarbeit zustande kam. ImAugust 1961 wurde ein Übereinkommen der Sowjetunion mit der CSSR mitdem Ziel abgeschlossen, gemeinsam für die T-54/55 Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (21)eineFeuerleitanlage mit dem tschechischen Zielfernrohr-EntfernungsmesserTANDAL zu entwickeln. Die Seite der CSSR hatte dabei den Hauptanteilbei den Arbeiten am System TANDAL zu leisten. Das Projekt wurde ausunbekannten Gründen nie verwirklicht. All dies wird heute inRussland als vergebene Chance gesehen, den T-55 frühzeitig nicht nurin Beweglichkeit und Panzerschutz, sondern auch in derFeuerkraft und der Feuerleitanlage besser als die ausländischenGegenstücke werden zu lassen. Die geforderten neuen APDS- undHEAT-Geschosse erhielt die Panzertruppe erst zwischen 1963 und1964, sie gehörten dann im Jahr 1965 bereits zurStandardausstattung. Das neue APDS-Geschoss konnte auf 1'900 bis 2'000Meter eine 290 mm dicke, vertikal angeordnete Panzerung durchschlagenund ein 80 mm dicke, um 60 Grad geneigte Panzerung. Das war nicht schlechter als die ersten in den USAentwickelten Geschosse für die 105mm Kanone. Faktisch konntenmit diesem APDS-Geschoss alle westlichen Panzer, wie die AMX-30 undLeopard1, frontal bekämpft und der Turm des M60A1 aufEntfernungen bis 2'000Meter durchschlagen werden. Der britischeChieftain war mit diesem Geschoss zwar frontal nicht zu vernichten,allerdings wurde er bei der Entwicklung, wegen der geplanten, relativgeringen Stückzahl, nicht vollumfänglich berücksichtigt. Dasebenfalls neu entwickelte HEAT-Geschoss mit durchdrehendemFührungsring konnte Mitte der 60er Jahre und weit darüber hinausalle damaligen Panzer durchschlagen.

Die Weiterentwicklung derPanzerkanonen stellt mit Sicherheit ein zentrales Vorhaben jedesEntwicklerteams dar. Parallel zur Entwicklung derWaffenstabilisierungsanlage liefen im Institut Grabins die Arbeitenan der 100 mm Kanone S-84SA mit dem Stabilisator S88S. Im Unterschiedzur D-10T verfügte diese Kanone bereits von Anfang an über einenRauchabsauger und hatte zur Minimierung der Stabilisierungskräfteeine optimale Gewichtsverteilung. Im Februar 1951 wurde das Mockupdes Turms mit Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (22)dieser Kanone erstellt und im Juni 1952 die ersten zweiVersuchspanzer mit der S-84SA. Wegen notwendiger Reparaturarbeitenwurden diese Panzer jedoch schon im Juli aus dem Erprobungsprogrammheraus gelöst und mussten wenig später abgegeben werden.Danach wurde die Entwicklung eingestellt. In den Archiven findet sichheute kein Hinweis über Erfolg oder Misserfolg der Erprobungen mitder Kanone S-84SA. Dennoch liefen die Arbeiten zur Erhöhung derFeuerkraft der 100 mm Kanone über die gesamten 50er Jahre weiter. ImWerk Nr. 9 in Ekaterienburg entwickelte man ab 1949 eine neue 100mmKanone D-46T für den zukünftigen Panzer T-64, ein Kind desCharkover Konstruktionsbüros Morozov, die ein 17 kg schweresAPC-Geschoss auf 1'000 m/s beschleunigen konnte und eine mechanischeAnsetzervorrichtung besaß. Aus unbekannten Gründen wurden dieEntwicklungsarbeiten nie fertig gestellt. Ab 1952 tauchte diesesProjekt als Kanone für einen zukünftigen Panzer wieder auf. Es wardie gezogene 100mm Kanone D-54, für die einEntwicklungsauftrag als zukünftige Standardkanone im September 1952erging. Ab 1956 wurde für die D-54 spezielle AP- und HE-FRAG Munitionentwickelt. Das AP-Geschoss von 16,1 kg Gewicht und mit erhöhterTreibladung erreichte eine Anfangsgeschwindigkeit von 1'015 m/sund konnte auf 1'000 Meter eine vertikale Panzerplatte von 235 mmdurchschlagen. Die Mündungsenergie betrug 845 Tonnenmeter und lag deutlichhöher als bei der britischen L7. Ein Anfang der 60er Jahreentwickeltes APDS-Geschoss erreichte sogar eineAnfangsgeschwindigkeit von 1'500m/s. Die Durchschlagskraft betrug auf1'000 Meter 310 mm bei senkrechter Panzerplatte und 300mm bei um 30Grad geneigtem Ziel. Auf 3'000 Meter waren es immer noch 270 mmbzw. 250 mm. Allerdings hatte die Kanone D-54 einen ernsten Mangel, diewegen der hohen Rückstoßkräfte erforderliche Mündungsbremse. Beim Schießen wurde gegenüberder D-10T übermäßig viel Staub aufgewirbelt und behinderte denweiteren Feuerkampf. Die Entwicklung der D-54 rief überdiesheftige Diskussionen unter den Fachleuten hervor. Eine solcheHochleistungskanone erfordert natürlich die Verwendung vonHochqualitätsstahl für das enorm belastete Rohr oder, alternativ,die Verstärkung des Rohres durch „normal“ vergüteten Stahl. Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (23)Dasaber würde wiederum in Verbindung mit derWaffenstabilisierungsanlage zu Problemen im Gewichtsausgleich führen.Jedenfalls wurden im Jahr 1952 in Nizhniy Tagil skizzenhafteVorarbeiten zum Einbau der D-54 im Turm des T-54 begonnen. EinErprobungsexemplar des T-54 mit der D-54 und dem 1-EbenenStabilisator RADUGA (Objekt 141) war 1954 fertig gestellt. Beiden Erprobungen stellte sich jedoch heraus, dass der Stabilisator nochnicht zufriedenstellend arbeitete. Ein weiteres Muster mit dem2-Ebenen Stabilisator MOLNIYA (Objekt 139) wurde wegen Problemen mitden Zulieferbetrieben nicht fertig. Vom Schicksal des Objekts 141 istnur bekannt, dass ein Zielfernrohr TSh-22A eingebaut war und dieMunitionsbeladung 22 Patronen umfasste. Schon Ende 1954 beendete dasMinisterium für Maschinenbau die weiteren Entwicklungsarbeiten zuGunsten des zukunftsträchtigeren Objekts 139. Das EntwicklungsmusterObjekt 141 wurde an das Institut ZNII-173 Pogoshevs übergeben, umals Testfahrzeug für den Stabilisator des Objektes430 zudienen, dem zukünftigen T-64, worauf im Jahr 1956 umfangreicheErprobung erfolgten. Im Jahr 1959 wurde, international erstmals ineinem Panzer, im Objekt 141 eine glattrohrige 115 mm Kanoneeingebaut.

Im Jahr 1955 fertigte manin Nizhniy Tagil drei Panzer des Objekts 139 unter dem Index T-55 (nichtzu verwechseln mit dem Objekt 155). Im März 1956 wurde in zweidieser Panzer der Stabilisator MOLNIYA eingebaut, der aber beiden Erprobungen nicht zufriedenstellend arbeitete. Als Hauptproblemzeigten sich Schwingungen im neuen Zielfernrohr T2S, das eineunabhängige Stabilisierung der Visierlinie in zwei Ebenenbesaß. Um die negativen Einflüsse zu beseitigen, versuchte manAmortisatoren in die Aufhängung des Zielfernrohres zu integrieren.Neu waren auch die Funkanlage und die Infrarotausstattung. Endedes Jahres 1956 wurde der Panzer zur Erprobung vorgestellt. ImAuswertebericht wurde konstatiert, dass das Objekt 139 mit der 100 mmKanone D-54, dem 2-Ebenen Stabilisator und dem unabhängigstabilisierten Zielfernrohr eine Treffwahrscheinlichkeit beiFrontalfahrt von 70,5 % gewährleistete, bei Flankenfahrt von 45,7 %,die durchschnittlich Treffwahrscheinlichkeit lag bei 65,5 %. Das warbedeutend besser als beim T-54/55, ausgestattet mit dem StabilisatorZYKLON. Zur allgemeinen Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (24)Gewichtskompensation wurde dieSeitenpanzerung auf 70 mm verringert. Der Motor dieses Panzersleistete 520 PS. Wegen der immer noch nicht zufriedenstellende Arbeitder Waffenstabilisierungsanlage erfüllte der Panzer allerdings nichtdie geforderten Kriterien während der Erprobungen von Januar bis April 1957.Nach weiteren Überarbeitungen wurde dann das unabhängig in zweiEbenen stabilisierte Zielfernrohr T2S für den schweren Panzer T-10Mempfohlen. Das Projekt Objekt 139 wurde letztlich aus folgendenGründen nicht für die Serienfertigung freigegeben. DasBasisfahrzeug T-54 war inzwischen veraltet, teilweise für dasgestiegene Gewicht der Turmanlage zu schwach. DieProduktionskapazitäten des Herstellers des Zielfernrohres T2S warenzu gering und reichten gerade für die vorgesehene relativ geringeStückzahl der T-10M aus. Auch wenn sich die unabhängigeStabilisierung der Visierlinie des T2S als überlegen erwiesenhatte, schien das abhängig stabilisierte Zielfernrohr TSh-2 derT-54/55/62 weiterhin empfehlenswert zu sein. Ganz einfach schon deswegen, weil dieMasse der ausländischen Panzer ein ähnliches Zielfernrohrverwendete. Die neue 100 mm Kanone D-54 wurde in der Folge fürdie Entwicklung des nächsten Projektes, dem Objekts 140,verwendet.

Außerdem wurde, bereitsim Jahr 1957 entwickelt, ein weiteres Projekt, das Objekt 165,fertig gestellt. Das Objekt 165 stellte einen Hybriden von Objekt 140(Wanne, Turm, Kampfraum) und Antriebsanlage, Kraftübertragung sowieLaufwerk des T-55 Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (25)dar. Zusätzlich waren dem Laufwerk Stützrollenhinzugefügt worden. Die Kanone erhielt eine Hülsenauswurfanlage,die Munitionsbeladung betrug 35 bis 40 Patronen. Die Feuerleitanlageumfasste das Zielfernrohr TSh-2A und einen 2-Ebenen Stabilisator. DieTurmform wurde optimiert und dafür der Durchmesser des Drehkranzesauf 2'250 mm erweitert. Ende Dezember 1958 wurde die Entwicklung einerverbesserten, zweiten Variante des Objekts 165 abgeschlossen und imzweiten Quartal 1959 zwei Erprobungsfahrzeuge hergestellt. Das Objekt165 „Kampfpanzer mit erhöhter Kampfkraft“ wurde dann als T-62Aoffiziell für die Aufnahme in die Bewaffnung der sowjetischenTruppen bestätigt. Die Serienproduktion begann aber nicht wirklich,im Jahr 1962 wurden in Nizhniy Tagil lediglich 5 Panzer T-62Aproduziert. Wegen der noch nicht fertig entwickelten APDS undHEAT-Munition stellte man sogar Überlegungen an, die Produktionüberhaupt einzustellen. Das Verteidigungsministerium stellte indiesem Zusammenhang einen „Stab für Kampfpanzer der neuenGeneration“ auf, um die zahlreichen Probleme zu koordinieren und zulösen. In Nizhniy Tagil begann kurz danach die Serienproduktionunter der Bezeichnung T-62, dabei mit nur einem einzigen geändertenDetail, nämlich mit der glattrohrigen 115 mm Kanone 2A20 oder bekannter als U-5TS.
Im Jahr 1962 war derT-55A serienreif, der eine automatische Kernwaffenschutzanlage undeine strahlungsabsorbierende Innenverkleidung erhalten hatte. Vielspäter, Anfang der 80er Jahre, modernisierte man den T-55 zum T-55Mbzw. MV (mit ERA-Panzerung). Der T-55M war mit einem neuen,unabhängig stabilisierten Zielfernrohr ausgestattet, sowie miteinem Laser-Entfernungsmesser, einem elektronischen ballistischenRechner und der Lenkwaffenanlage Bastion. Diese Anlage ermöglichtemit dem Zielfernrohr-Richtgerät 1K13 den Verschuss von rohrverschießbaren Lenkflugkörpernauf 4'000 Meter Entfernung. Die Panzerung wurde verstärkt, am Turmdie sogenannte Hufeisen-Panzerung angebaut und die Motorleistung auf620 PS erhöht.

Über viele Jahrzehnte erfüllte der T-54/55 seine Aufgabe als Arbeitstier der Panzertruppen in vielen Ländern der Erdeund ist auch heute noch weltweit im aktiven Dienst. Insgesamt zeigt sich damit der T-54/55 als ein Paradebeispiel für diehistorische sowjetische Industriekultur - Er stellte die extremmodellhafte Verbindung zwischen Einfachheit und Zuverlässigkeitdar. Nach seinem unmittelbaren Nachfolger, dem T-62, wurde die traditionelle sowjetische Panzerbaukonzeption endgültig aufgegeben. Schon Ende der 50er Jahre waren in der Sowjetunion die Weichen gestellt worden für einen völlig neuen Kampfpanzer, der den internationalen Panzerbau noch nachhaltig beeinflussen würde. Dazu weiter im Teil 2.

Teil 1 Teil 2 Tabellen, Bildquellen, Literatur

(1 - Weite des direkten Schusses - ist die Schussentfernung, bei der die Höhe der Flugbahn bei angerichteter Zielunterkante die Zielhöhe während der gesamten Flugbahn nicht überschreitet.

Kampfpanzer im Detail - Vom T-54 zum T-90 (2024)

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